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Das Chilehaus in Hamburg wird 2024 einhundert Jahre alt. Wer sich dem architektonischen Wunderwerk nähert, stößt auf eine überraschende Vielzahl von Skulpturen. Vor allem sind es Tierfiguren: Flamingo, Schildkröte, Puma, Affen, Fische, Eidechse und andere Tiere mehr. Der Kondor fliegt gar als Galionsfigur dem Gebäude am spitzen Backsteinbug voran. Wer genau schaut, wird entdecken, dass das Gebäude voll von Abbildungen der südamerikanischen Symbolwelt und Mythologie ist. Hiervon erzählt Isabel Arends. In kurzen Episoden entfaltet sie den Geist Südamerikas, der sich in den Figuren des riesigen Gebäudes abbildet. Kurzweilig, ergreifend, spannend. Sie führt weit hinein in das 19. Jahrhundert Südamerikas, auf dessen Erträgen das Hamburger Chilehaus errichtet wurde. Stammt doch das nötige Baukapital aus den Geschäften, die Henry Sloman mit seinen Salpeterfabriken in der chilenischen Wüste betrieb. Isabel Arends ist eine Urenkelin des Bauherrn und führt in ihrem Buch Auswanderergeschichte, indigene Mythologie, Hamburger Architektur- und eigene Familiengeschichte zusammen. Ihre Erzählungen lassen das steinerne Chilehaus lebendig werden.
Isabel Arends ist Kunsthistorikerin und Urenkelin Henry Slomans. Kunsthistorisch hat sie vor allem zur Architektur der Backsteingotik und dem Synagogenbau deutscher Architekten veröffentlicht. Es folgten Veröffentlichungen zu Kulturgeschichte und Ethnomedizin. Hintergrund der Erzählungen zum Chilehaus sind Reisehandbücher von Auswanderern, Handbücher für Minenarbeiter, landeskundliche Beschreibungen sowie natürlich Familienquellen.